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Frühling in den Wäldern:


 

Freitag, 1. April 2005

Wege aus dem Internet am 1. April:  __ __ __

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»Die fragilen Lebenssysteme der Erde

Wie erklären wir das unseren Kindern und Enkeln? Was sagen wir ihnen, wie das geschehen konnte? Wie verteidigen wir uns dafür, dass wir nicht respektvoller mit unserem Zuhause, der Erde, umgegangen sind? Was nennen wir ihnen für Gründe, warum wir die lebenspendenden Systeme unseres Planeten so vernachlässigt haben?

Wollen wir ihnen sagen, dass es Tag für Tag wichtiger war, für Profit und Reichtum und Geldvermehrung zu sorgen?

Wollen wir ihnen sagen, dass es unbedingt notwendig war, Kriege zu führen und ganze Länder zu verwüsten?

Wollen wir ihnen sagen, dass es keine anderen Möglichkeiten gab, als die Erde ihrer natürlichen Ressourcen zu berauben?

Wollen wir ihnen sagen, es sei unvermeidbar gewesen, die Äcker und Felder und ihre Früchte durch Dünger, Pestizide und Gentechnik zu vergiften?

Wollen wir ihnen wirklich sagen, es habe keine anderen Möglichkeiten und Chancen gegeben als die natürlichen Lebenssysteme unserer Erde so weitgehend zu zerstören, dass es beinah zu spät ist?

Haben wir wirklich noch nicht verstanden, dass es längst 12 und nicht mehr 5 vor 12 ist?

Die Cree-Indianer prophezeiten mal: "Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werdet ihr feststellen, dass man Geld nicht essen kann."

Und was dann?


Samstag, 9. April 2005

Lichtspiele, die der Himmel veranstaltet hat:













Montag, 11. April 2005

Ich finde ja hochinteressant, was die Naturkräfte zur Beerdigung des Papstes zu sagen hatten. Wer stark mit den Naturenergien Erde, Wind, Wasser und Sonne verbunden ist oder einem indianischen Verständnis der Erdkräfte folgt, wird wissen, was ich meine. In der hiesigen Samstagszeitung gab es einen großen Bericht über die Begräbnisfeierlichkeiten, unter anderem wurde dort auf offenbar auch für andere Menschen bemerkenswerte Vorkommnisse Bezug genommen:

Vor Jahren wurde im Vatikan der Brauch eingeführt, auf den Sarg ein aufgeschlagenes Evangelienbuch zu legen, damit der Wind sozusagen darin blättert. Man wollte damit das Wehen des Heiligen Geistes symbolisieren (lassen). Nun – der Wind hat während der Zeremonie kurzerhand das Buch zugeschlagen. Und mit einigen weiteren recht heftigen Windstößen Kardinäle, ihre Gewänder und Käppis, und diverse Wandbehänge durcheinandergewirbelt.

Leider kann ich auf den Artikel nicht verlinken, da die Zeitung im Internet nur Bezahl-Content zur Verfügung stellt, auch das Foto kann ich aus Copyrightschutzgründen nicht bringen. Aber ich habe einen anderen »Artikel gefunden, der das - wenn auch nur am Rande - aufgegriffen hat. Dort wird auch noch berichtet, dass in dem Moment, als der Papst am Ende der Zeremonie in den Petersdom getragen wurde, die Wolken aufrissen und die Sonne herauskam.

Über Papst, Kirche und Religion und ihre Lehren kann man denken, wie man will – der Wind lässt sich nicht benutzen – und auch die Sonne weiß genau, wann sie ihr Licht leuchten lässt. Die Natur und die natürlichen Kräfte der Erde haben ihre eigenen Vorstellungen von einem göttlichen Geist und seinem Umgang mit den Menschen der Erde. Diese deckt sich kaum mit den immer noch strengen und zum Teil immer noch fast fanatisch vertretenen Ansichten über Gott und über das, was der vor 2000 Jahren lebende Mensch Jesus angeblich der Welt hinterlassen hat. Das Vermächtnis der gelebten universellen Liebe zweifle ich von seinem Prinzip her nicht an – wohl aber heftigst das, was die Institution Kirche über zwei Jahrtausende hinweg daraus gemacht hat, einschließlich verfälschter, missinterpretierter, fehlübersetzter und weggelassener Texte alter Schriften und Überlieferungen, Kreuzzüge, Intoleranz und Inquisition mit millionenfachem Mord an Menschen.

Es ist höchste Zeit für einen frischen neuen Wind, der die alten Bücher zuschlägt.

Ein Staunen und ein Lächeln, und Sympathie mit Wind und Sonne konnte ich mir jedenfalls bei der Lektüre nicht verkneifen ...

»Hier gibt es zum Tod des Papstes einen anderen Artikel von Franz Alt, der - abseits der Mainstream-Nachrichten - auch ganz interessant zu lesen ist.


Dienstag, 19. April 2005

Komisch – mir war sonnenklar, wer zum neuen Papst gekürt werden würde ... Ich hatte mich gefragt, ob es nun dunkler oder heller wird in der Institution der katholischen Kirche. Dem Zahn der Zeit folgend - dem Sichtbarwerden vieler dunkler Zusammenhänge hinter den Kulissen des Weltgeschehens - kann es nur das erstere sein. Nun denn – möge Licht werden.

Immerhin ist ein Papst - so hab ich irgendwo gelesen - "verantwortlich für das Seelenheil von mehr als 1 Milliarde Katholiken weltweit". Das ist mehr als ein Sechstel der Weltbevölkerung. - Ist er das? Mitnichten. Wäre ich katholisch und würde in diesem Bewusstsein leben, empfände ich das als Amtsanmaßung. Aber es sind ja nur Worte in Zeitungen ...


Mittwoch, 20. April 2005

Eine Menge Menschen scheinen vom Wechsel der Päpste mehr als erwartet berührt zu sein. Ich glaube, das ist kein Wunder ... Zum einen lassen Geschehnisse, die über 1 Milliarde Menschen der Welt bewegt, den Rest der Welt auch nicht ganz unberührt, zum anderen haben die Kirchen die Vorstellungen von Moral, von Gott, von Gut oder Böse, von Religion und Spiritualität entscheidend (mit)geprägt. So entscheidend, dass immer noch Menschen einen Mitmenschen in einen Machtstatus erheben und ihn als "Stellvertreter Gottes auf Erden" bezeichnen. Solche Prägungen schüttelt man nicht so einfach ab. In den düsteren Zeitaltern der Kirche haben unendlich viele Menschen unvorstellbare Grausamkeiten im Namen der Kirche erfahren, wenn sie sich nicht den gerade vorherrschenden Dogmen beugten. Das heißt, sie haben "Gott" als grausam, Gehorsam fordernd, gewalttätig und Unterwerfung verlangend erfahren. Auch das schüttelt man nicht so einfach ab - offenbar nicht. Sage mir einer, was er will - das sitzt noch in den Genen vieler Menschen und verursacht noch immer Unbehagen, wenn nicht sogar Scham- und Schuldgefühle, wenn es um religiös-moralische Gewissensfragen geht. Anders kann ich mir das laufende Theaterstück nicht erklären. Denn mit wirklicher Liebe aus Herzensfreude und Überzeugung heraus hat das Ganze nicht viel zu tun.

Braucht Gott - oder das, was die Menschen so bezeichnen - einen "Stellvertreter auf Erden", der den anderen Menschen sagt, wie sie Gott zu verstehen haben? Ist nicht jeder einzelne Mensch sowieso schon ein Ausdruck der Schöpfung? Hat nicht jeder einzelne Mensch ein ganz individuelles Gespür für "das Göttliche" (um bei diesem Begriff zu bleiben)? Hat nicht jeder einzelne Mensch eine ganz eigene persönliche Vorstellung von der Kraft, die alles zusammenhält? Und hat nicht jeder Mensch von Natur aus das Recht, sich seinen "Gott" so vorzustellen, wie er es fühlt oder wie er möchte? Wie ist es möglich, dass sich ein Mensch von einem anderen Vorschriften machen lässt, wie er Gott und die Welt zu sehen hat?

Ist der Papst unfehlbar? - Wieso sollte er ... kein Mensch ist unfehlbar, und kein Gott legt Wert darauf. Was ist das überhaupt - unfehlbar? Mensch muss sich irren dürfen, sonst könnte er ja niemals erkennen, was ein Irrtum überhaupt ist. Demzufolge könnte er auch niemals erkennen oder erfahren, was das Gegenteil eines Irrtums ist. Schon deshalb kommt mir ein - und sei es auch nur in bestimmten Fragen - sich unfehlbar nennender Mensch realitätsfremd und an der Wirklichkeit der menschlichen Seele vorbei vor.

Ich hätte noch mindestens 100 weitere Fragen, warum es für (katholische) Menschen gut oder sinnvoll sein sollte, einen Papst zu haben ... für hier und heute nur noch eine: Worin liegt der Sinn all des Pomps, mit dem sich der Papst und sein Hofstaat umgibt?

Jetzt hör ich auf, weiter über all diese paradoxen Sachen nachzudenken, sonst muss ich mit Wut im Bauch schlafen gehen.

 

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